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Häufige Fragen

Hier finden Sie ausführliche Antworten auf Fragen, die mir öfter gestellt werden. Diese betreffen meistens den Punkt: Wie kann ein Unternehmen von verständlichen Texten profitieren?

Was hat ein Unternehmen davon, wenn es in verständliche Texte investiert?

Die Frage ist eher: Wollen Sie es sich leisten, dass Ihre Informationen nicht optimal verstanden werden? Verständlichkeit ist die Basis eines jeden guten Textes.

Sechs gute Gründe für eine klare, verständliche und gut lesbare Sprache:

1. Wer klar schreibt, wird besser verstanden.

In der Kommunikation ist Verständlichkeit das Wichtigste. Verständliche Texte sind notwendig, wenn Informationen ankommen sollen. So erreichen Sie Ihre Kommunikationsziele besser.

2. Wer klar schreibt, baut Vertrauen auf.

In manchen Situationen sind Vertrauen und Sicherheit besonders wichtig. Schwer verständliche Texte können verunsichern und verärgern. Damit verspielen Sie schnell das Vertrauen Ihrer Leserinnen und Leser.

3. Wer klar schreibt, wirkt sympathisch.

Klarheit macht ein Unternehmen sympathisch und ist für sein Image und die Marke unerlässlich. Sie heben sich mit verständlichen Texten auch von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern ab.

4. Wer klar schreibt, muss seltener Fragen beantworten.

Verständliche Texte sparen Zeit und Geld. Denn verständliche und gut lesbare Texte fördern effizientere Abläufe und verringern Rückfragen. Sie bringen zufriedene Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner.

5. Wer klar schreibt, baut Barrieren ab.

Viele Texte sind auf einem höheren Sprachniveau verfasst, als es die Leserin oder der Leser hat. Verständliche Texte bauen Fachsprachen-, Wissens- und Sprachbarrieren ab.

6. Wer klar schreibt, erreicht mehr Menschen.

Stichworte dazu sind: geändertes Leseverhalten, Stress, Informationsflut.
Manche Menschen sind besonders auf verständliche Texte angewiesen: wie etwa stark gestresste Menschen, Menschen mit schweren Erkrankungen, Menschen mit einer anderen Erstsprache oder Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Sind Texte wirklich oft schwer verständlich?

Ich höre manchmal zu einem Text: Das versteht doch jeder. Meistens sagen das Viel-Leserinnen und Viel-Leser, die sich bei einem spezifischen Thema gut auskennen. Diverse Studien über Lesbarkeit und Verständlichkeit belegen das Gegenteil.

Interessiert? Hier finden Sie einige Studien zum Thema:

Das Fazit der Studien

Texte in Standardsprache verstehen bei Weitem nicht alle Menschen.

Wir leben in einer Welt von Spezialistinnen und Spezialisten.

Wir sind umgeben von Expertinnen und Experten, die in ihrer Fachsprache schreiben und reden. Die Texte nehmen oft nicht auf die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser Rücksicht. Mit sperrigen Texten aus einem fremden Fachgebiet plagt sich fast jeder Mensch mehr oder weniger.

Die Lesegewohnheiten haben sich geändert.

Die Anforderungen an die Kommunikation und Sprache sind im Medienzeitalter deutlich gestiegen. Denn Unternehmen kommunizieren mehr denn je. Oft haben Menschen kaum Zeit zum Lesen. Sie sind gestresst und von Informationen überflutet. Die Leserinnen und Leser erwarten schnelle, klare und individuelle Informationen.

Manche Menschen haben mit dem Lesen Schwierigkeiten.

Verschiedene Gründe können einem das Lesen schwer machen. Beispiele dafür sind: starker Stress, Krisen, schwere Erkrankungen, Lernschwierigkeiten oder Deutsch als Fremdsprache.

In extremen Situationen ist Verständlichkeit besonders wichtig.

Das betrifft unter anderem den medizinischen Bereich. Ein Beispiel: Im Schock nach einer Krebsdiagnose kann das Gehirn Informationen nur eingeschränkt aufnehmen. Auch medizinische Behandlungen und starker Stress können sich auf die Konzentration auswirken.

Die Frage bei Textprojekten ist immer: Wen wollen Sie mit Ihrem Text informieren? Wen wollen Sie überzeugen? Unnötige Stolpersteine lassen sich bei jedem Text leicht aus dem Weg räumen. Verständliche Texte erreichen mehr Menschen und kommen auch besser an.

Dazu ein humoristisches Zitat von Mark Twain aus dem Essay „Die schreckliche deutsche Sprache“:

„[…] Es gibt zehn Wortarten, und jede von ihnen macht Schwierigkeiten. Ein durchschnittlicher Satz in einer deutschen Tageszeitung ist ein erhabenes und imposantes Kuriosum; er nimmt etwa eine Viertelspalte ein; er enthält alle zehn Wortarten – nicht in der üblichen Reihenfolge, sondern durcheinander; er besteht hauptsächlich aus zusammengesetzten Wörtern, die der Verfasser an Ort und Stelle erfindet und die in keinem Wörterbuch zu finden sind – sechs oder sieben Wörter in einem, ohne Gelenk oder Naht, das heißt ohne Bindestriche; er behandelt vierzehn oder fünfzehn verschiedene Themen, jedes umhegt von seiner eigenen Parenthese [Anm: Einschub], hier und da versehen mit ein paar Sondereinschüben, die ihrerseits drei oder vier der kleineren umschließen, sodass Gehege innerhalb der Gehege entstehen; schließlich werden sämtliche dieser Über- und Untereinschübe zwischen zwei riesige Königsparenthesen gepfercht, von denen die eine in der ersten Zeile des majestätischen Satzes platziert wird und die andere in der Mitte der letzten – danach erst kommt das VERB, und man erfährt zum ersten Mal, wovon dieser Mensch überhaupt redet; […]“

Was macht Texte schwer verständlich?

Meistens schreiben Expertinnen und Experten die Texte über ihr Fachgebiet.

Die Leserinnen und Leser sind aber oft Laiinnen und Laien. Außerdem haben Fachtexte einen eigenen, komplexen Stil. Sie strotzen voll Fachwörtern und Fremdwörtern, sie setzen außerdem viel Fachwissen voraus.

Oft wird auch die Lesekompetenz der Zielgruppe falsch eingeschätzt.

Denn nicht jeder Mensch liest für sein Leben gerne. Und nicht jeder tut sich mit dem Lesen leicht.

Auch geübte Leserinnen und Leser bevorzugen klare und verständliche Texte.

Schachtel- und Bandwurmsätze bremsen die Lust aufs Weiterlesen. Die Konzentration sinkt und das Interesse schwindet. Manchmal will man einfach nur schnell wissen, was Sache ist.

Was ist der Unterschied zwischen Fachsprache, Standardsprache, Einfacher Sprache und Leichter Sprache?

Die Verständlichkeit von Sprache ist ein fließendes Kontinuum. An einem Ende ist die maximal verständliche Leichte Sprache; am anderen die nach allen Regeln der Kunst ausgebaute Standardsprache. Der Extrempol ist die Fachsprache. Dazwischen liegt die Einfache Sprache. Einfache Sprache kann näher bei der Leichten Sprache oder näher bei der Standardsprache liegen.

Einfache Sprache/ Alltagssprache Standardsprache Fachsprache In Anlehnung an Christiane Maaß Leichte Sprache einfach komplex

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist ein Teil der deutschen Sprache. Sie bewegt sich im Rahmen der standardsprachlichen Grammatik und Rechtschreibung. Sie ist die verständlichste Form von Deutsch und noch leichter verständlich als Einfache Sprache.

Leichte Sprache hat klare Regeln. Diese betreffen aber nicht nur grammatische Formen, die Wort- und Satzebene. Sondern sie betreffen auch den Umfang eines Textes bis hin zur Wahl des Mediums. Texte in Leichter Sprache haben ein anderes Layout als Texte in Standardsprache.

Leichte Sprache richtet sich an Menschen mit erheblichen Beeinträchtigungen beim Lesen.

Leichte Sprache richtete sich ursprünglich an Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Heute richtet sich Leichte Sprache auch an:

  • Menschen mit Lernschwierigkeiten
  • Menschen mit geistiger Behinderung
  • Menschen mit Demenz
  • Menschen mit Sprachstörungen, wie nach Schlaganfällen
  • gehörlose Menschen
  • Menschen, die nicht ausreichend lesen oder schreiben können
  • Menschen, die eine Sprache gerade lernen

Alle diese Gruppen sollen mit Leichter Sprache Zugang zu Texten haben. Texte in Leichter Sprache ersetzten standardsprachliche Texte aber nicht. Sie sind immer ein Zusatzangebot für Menschen mit Lese-Einschränkung.

Einfache Sprache

Einfache Sprache ist eine mehr oder weniger vereinfachte Version der Standardsprache. Seit 2024 gibt es DIN-Normen für Einfache Sprache. Verständlichkeit ist eine Voraussetzung für jeden guten Text. Auch bei Einfacher Sprache gibt es Empfehlungen zum Schriftbild und zur Bebilderung. Das Layout sieht meistens ähnlich aus wie bei Standardtexten.

Einfach, aber nicht simpel

Ursprünglich richtete sich Einfache Sprache nämlich nicht in erster Linie an Menschen mit Behinderung. Einfache Sprache öffnete zu Beginn die Inhalte der Texte von Expertinnen und Experten für Laiinnen und Laien. Das betraf vor allem medizinische und rechtliche Texte.

Seit den 1960er-Jahren wurde Einfache Sprache auch für Menschen mit Leseschwierigkeiten gefordert. Menschen mit Behinderung sollten mit Einfacher Sprache einen besseren Zugang zu Information haben. Stichwort: Inklusion. Für manche Menschen ist Einfache Sprache aber trotzdem zu schwer. Sie brauchen Leichte Sprache.

Alltagssprache

Alltagssprache oder Alltagsdeutsch ist die Sprache, die Menschen im alltäglichen Leben verwenden. Je nach Inhalt und Zielgruppe ist der Text näher an der Einfachen Sprache oder näher an der Standardsprache. Eine journalistische Faustregel lautet: Je komplexer eine Sache ist, desto einfacher muss die Sprache sein. Die Bezeichnung „Alltagsdeutsch“ hat Vorteile, wenn die Zielgruppe sehr groß und eher unspezifisch ist. Manchmal werden die Begriffe Einfache Sprache und Alltagssprache auch synonym verwendet.

Texte in Alltagssprache berücksichtigen:

  • Nicht alle Menschen sind Expertinnen und Experten auf dem jeweiligen Gebiet.
  • Komplexe Inhalte können auch gut verständlich vermittelt werden.
  • Ein guter Text ist informativ, attraktiv und ansprechend
  • Alltagssprachliche Texte erlauben mehr sprachliche Möglichkeiten und Ästhetik. Je nach Zielgruppe und Inhalt wird die Sprache vereinfacht. Ich achte bei den wichtigsten Inhalten auf eine sehr leichte Verständlichkeit.

Standardsprache

Unter Standardsprache versteht man eine allgemein verbindliche Sprachform; sie wird in der Öffentlichkeit geschrieben oder gesprochen. Standardsprache wird auch Hochdeutsch oder Hochsprache genannt. Sie kann nach allen Regeln der Kunst ausgebaut sein.

Fachsprache

Fachsprache ist die Sprache der Expertinnen und Experten; sie unterscheidet sich vor allem durch Fachwörter von der Standardsprache. Fachsprache setzt viel Fachwissen voraus, da sie die Sprache der Fachleute untereinander ist. Aber auch der Satzbau ist anders. Die grammatische Struktur ist meistens sehr komplex.

Was lösen schwer verständliche Texte aus?

Schwer verständliche Texte verursachen oft Ärger und Arbeit.
Schwammige Informationen können aber auch verunsichern und Ängste hervorrufen. Manchmal müssen die Leserinnen und Leser zum Telefon greifen und nachfragen.

Unverständliche Texte sind daher der Albtraum vieler Leserinnen und Leser.
Lesehürden gibt es viele:

  • endlos lange Sätze
  • Abkürzungen
  • Fachwörter
  • Fachsprache
  • Amtsdeutsch
  • komplizierte Sätze
  • unlogischer Aufbau
  • fehlende Informationen
  • zu viele Informationen
  • keine Gliederung
  • zu viel Vorwissen wird vorausgesetzt
  • schlechte grafische Aufbereitung

Auch geübte Leserinnen und Leser kommen immer wieder an ihre Grenzen.

Es gibt viele Stolpersteine. Bei Online-Texten springen die Leserinnen und Leser dann bald ab. Eine Broschüre landet rasch im Altpapier.

Im schlimmsten Fall wird die Information nicht verstanden. Oder sie wird falsch verstanden. Das kann je nach Inhalt ernste Folgen haben, wie bei medizinischen Texten.

Mag. Brigitte Wegscheider | zuletzt geändert am 29.08.2024